Cloud Work – ungebunden von Ort und Zeit arbeiten

Meine Kollegen und ich sind es schon längere Zeit gewohnt, nicht zwingend miteinander in einem Büro zu sitzen und unsere Projektarbeiten umzusetzen. Und das nicht nur, weil wir beim Kunden vor Ort arbeiten.

Die Informationen, die wir für die Arbeit brauchen, sind mittlerweile unabhängig vom pyhsischen und geografischen Ort, an dem wir uns befinden und der Zeit, an der wir diese benötigen.

Die modernen Technologien und Medien lassen uns völlige Freiheit, wann wir eine Arbeit erledigen und von wo aus wir das tun. Sie ermöglichen ad-hock Video-Meetings , Telefonkonferenzen, SMS, Mail und Chat. Selten müssen wir zur Erfüllung der Arbeitsaufgaben miteinander in einem Raum sitzen. (Das bedeutet nicht, dass wir direkte soziale Kontakte im Arbeitsumfeld scheuen oder deren Bedeutung unterbewerten).

In den vergangenen Jahren haben wir mehrfach erfolgreich in Projekten mitgearbeitet, in denen die Beteiligten über ganz Europa oder weiter verteilt gelebt und gearbeitet haben. Wir haben uns nie direkt gegenüber gestanden, wohl aber in Video-Chats gesehen. Dieser Umstand hat dem Projekterfolg in keinster Weise geschadet.

Bei einem unserer Kunden gibt es auf mehreren Etagen diese bekannten Großraumbüros, in denen die Sachbearbeiter-innen vor den Monitoren mit den hellblau-beigen Dialogen sitzen und Korrekturen buchen, Bestellungen korrigieren, Serviceaufträge bearbeiten. Warum müssen sie dazu in diesem Großraumbüro sitzen? Würde nicht fast jede/jeder von ihnen viel lieber flexibel und selbstverantwortlich entscheiden, wann sie/er welche der Arbeit realisiert? Wenn die Dokumente, die heute in den Gitterlaufmappen auf dem Schreibtisch liegen, auf einem zweiten Monitor digital einsehbar wären, wäre eine Vorraussetzung erfüllt. Es fehlt als zweite Vorrausetzung noch ein innerbetriebliches Chat/Twitter System für ad-hock Anfragen. Email ist für solche Arbeiten nicht mehr schnell genug, denn die Antwort auf die Frage wird in einer kurzen Zeitspanne erwartet und benötigt.

Die Software der nahen Zukunft wird solche Konzepte unterstützen. Digitales Dokumentenmanagement sowie innerbetriebliches Chat und Videotelefonie. Auch für die Abarbeitung von Aufgaben wird es möglich sein, Konzepte wie Twitter und Chat zu verwenden, um Rückfragen zu stellen, Anmerkungen und Ergänzungen zu notieren und diese Kommunikation innerbetrieblich direkt am Vorgang oder Dokument zu speichern. Persistentes Chat.

Es ist vorauszusehen, dass die Software der Zukunft in kleineren Häppchen verfügbar sein wird, so dass es für spezielle Aufgaben spezielle kleine Anwendungen geben wird. Diese nutzen und verändern Daten über funktionale Services. Somit werden die kleinen Anwendungen durch eine Zusammenstellung von konkreten Services spezifisch realisiert. Mächtige Softwaresysteme werden mit einer Service-Hülle umgeben, so dass es möglich sein wird, für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete kleine einfache und spezifische Enduser-Anwendungen zu  erstellen. Diese können dann speziell auf die Belange des Anforderungsprofils fokusiert werden, so dass das Look & Feel bzw. das Interaktionskonzept wesentlich optimaler ausgeprägt sein werden, als das heute mit den ‚All-in-One‘ Anwendungen der Fall ist.

Autor: Falk Wiegand